s ist kurz vor fünf, in einer Viertelstunde muss Willi zur Personalbesprechung. Wenig Zeit, um noch ein paar grundsätzliche Fragen loszuwerden. Warum Berlin und nicht Österreich, wo immerhin zwei der Gründer herkommen?

Das hat mit der jungen und aufgeschlossenen Weinszene der Hauptstadt und ganz persönlichen Dingen zu tun. Willi hat hier einen Ruhepol gefunden, an dem er zwar immer dicht am Puls der Zeit, aber eben nicht mittendrin sein muss. „Mit dem heutigen Tempo mitzuhalten ist eine der größten Herausforderungen am Beruf des Gastronomen“, erklärt er. „In Berlin kann jeder frei nach Schnauze und nach seinem eigenen Rhythmus leben.


Die Bar in Mitte zu eröffnen, war eine taktische Entscheidung, da es in anderen Bezirken an Kaufkraft fehlt. Außerdem wäre die „Cordobar“ wohl kaum die „Cordobar“, würde sie sich nicht genau über jenes bunt gemischte Publikum definieren, das in Mitte verkehrt. „Von der Weinexpertin über Geschäftsleute und Familien bis hin zum österreichischen Touristen, der den Sieg über Deutschland nachfeiern will, haben wir alles dabei“, sagt Willi. „Cordobar“, das ist nämlich der Ort, an dem Österreichs Fußballer 1978 die DFB-Elf bezwangen.
